NS-Verfolgte

Karteikarte des im Konzentrationslager Buchenwald gestorbenen Heinrich Stern aus Bischofsheim (Quelle: Arolsen Archives)

Die Verfolgten der nationalsozialistischen Herrschaft zwischen in den Orten Dörnigheim, Bischofsheim, Hochstadt und Wachenbuchen (heute zur Stadt Maintal) waren – wie andernorts auch – überwiegend Angehörige der Jüdischen Gemeinden. Synagogen mit angeschlossener Israelitischer Schule gab es in Wachenbuchen, wo die weitaus meisten Juden lebten und im benachbarten Hochstadt, zu deren Synagogengemeinde die nicht so zahlreichen Juden aus den anderen drei Orten gehörten. Soweit die jüdischen Einwohner nicht frühzeitig ausgewandert waren, wurden sie aus den Heimatgemeinden ins benachbarte Frankfurt vertrieben. Von hier aus gelang einigen noch die Flucht, andere wurden ab Oktober 1941 deportiert und bis auf wenige Überlebende ermordet.

Politisch Verfolgte wohnten überwiegend in Dörnigheim und Bischofsheim, Dörfer mit nennenswerter, häufig kommunistisch eingestellter Arbeiterschaft.

Einzelne Frauen und Männer gerieten als Behinderte oder psychisch Kranke in das Vernichtungsprogramm, landläufig mit dem beschönigenden Begriff der „Euthanasie“ belegt. Völlig undokumentiert und daher nicht Teil der öffentlichen Erinnerung sind die Opfer der behördlich angeordneten Sterilisation von Männern und Frauen. Es wird aber auf Nachfrage glaubhaft versichert, dass es solche Fälle in den genannten Orten gegeben hat.

Der Verein verfügt zudem über eine umfangreiche, aktuelle Datenbank zu allen Opfern der Deportation aus Frankfurt am Main nach Kowno (Kaunas) in Litauen. Die Datensammlung bündelt für den jeweiligen Einzelfall die Dokumente von Arolsen Archives, den Personenstandsarchiven, dem Hess. Hauptstaatsarchiv Wiesbaden und wertet zusätzliche Angaben von ancestry.de aus.

Interessierte richten ihre Anfrage, Korrektur oder Ergänzung an mail@brueder-schoenfeld-forum.de.